Erich Spindler

PROJEKTDOKUMENTATION

Gastatelier Villa Rabl, Bad Hall

Februar 2024

Arbeitsbericht:

Ich begann mein Monat im Gastatelier mit dem Plan, an meinem Thema „KÖPFE“ unter den Aspekten der Veränderung, Verwandlung, Maskierung weiter zu arbeiten.

Im Laufe der Suche nach einem geeigneten Weg, nach einigen Skizzen und begleitet von den täglichen Nachrichten, erschien mir das Thema „SPALTUNG“ interessant und für eine Umsetzung geeignet.

Zitat aus „Der Standard“

Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht in Talkshows und Zeitungen gefragt wird, was unsere Gesellschaft – noch – zusammenhält. Ob Arm gegen Reich, Ost gegen West, Land gegen Stadt, Jung gegen Alt oder der anhaltende Streit über Identitäts-, Glaubens- oder Gender- fragen: Die gesellschaftliche Spaltung erscheint als ein Signum unserer Zeit.

Ich finde, kein Mensch kann von sich behaupten, zu jeder Zeit zu jedem Thema eine klare Meinung zu haben - oft ist die Meinung gespalten. Eine Meinung kann sich bilden durch das Abwägen von Vorteilen und Nachteilen,  Lehren aus der Vergangenheit, Betrachtung der Gegenwart und Blick in die Zukunft, durch Meinungen von Medien, Wortführern, Betrachtung der Verhältnismäßigkeit, Positionen aus dem Kulturkreis, dem Wertekanon, dem sozialen Status und dem Stand der Bildung.

Enttäuschungen jeder Art führen zur Unzufriedenheit und wirken letztendlich radikalisierend. Die sozialen Medien tragen mit Fake News, Cybermobbing, Hetze und Häme einen wesentlichen Teil zur Spaltung bei.

Umsetzung und Aussage:

Ich suchte nach einer einfachen, klaren und räumlichen Umsetzung und kam auf das gespaltene Holzscheit, das fast überall verfügbar und allgemein bekannt ist. 

Mein Anspruch war es, aus meiner Vorstellung - nachdem ich vor dem Winter Holz gespalten habe - räumliche Gebilde zu malen.

Die dargestellten Holzscheite sind gespalten aber nicht entzweit. Verbindungen,  Zusammenhänge und eine Basis bleiben sichtbar. Brücken und Basis sind noch intakt um „Gräben“ zu überwinden um zueinander zu finden.

Die Blöcke tragen Gesichter, die sich von einander abwenden und zuwenden sowie Gesichter die sich innerhalb der Blöcke zuneigen.

Gemalt habe ich monochrome, räumliche Bilder mit Acryl auf Büttenpapier.

Während des Aufenthaltes sind 3 Zyklen mit gesamt 13 Arbeiten entstanden.

 

 

 

 

 

Zyklus 1: „Spaltungen“ als Kopf auf Körper - Acryl auf Bütten, 76 x 56 cm

Zyklus 2: „Spaltungen“ als Kopf auf Körper - Acryl auf Bütten, 65 x 46 cm

Zyklus 3: „Spaltungen“ als Objekt freigestellt - Acryl auf Bütten, 65 x 46 cm und 76 x 56 cm